• In unserem Schulsystem haben Lehrkräfte durch diverse Umstände für viele Kinder und Jugendliche zu wenig Zeit. Als ich noch als Lehrerin arbeitete, war es für mich sehr frustrierend, wie viel von den inspirierenden Konzepten, die uns im Referendariat beigebracht wurden, am Korsett der Vorgaben versandeten. So ist verbranntes Potential quasi vorprogrammiert.

• Es gibt keine falschen oder gar "dummen" Fragen. Manchmal braucht jemand einfach eine Erklärung aus einer neuen Perspektive oder nur eine Wiederholung. Ich nehme mir die Zeit und die Gelassenheit, diese Fragen immer wieder neu zu beantworten. Das spart letztlich Zeit. Oft höre ich: "Bei dir habe ich in dieser einen Stunde mehr gelernt als in vier Wochen Matheunterricht."

• Vieles von dem, was wir im Mathematikunterricht lernen, brauchen wir im Leben nie wieder. Das gilt natürlich auch für andere Fächer, hier aber besonders. Ein gewisses Level an Logiktraining und ein rundes Allgemeinwissen schaden bestimmt nicht. Gleichzeitig dürfen die Mathelehrpläne mal gründlich überarbeitet werden.

• Gleichzeitig ist es bei den aktuellen Krisen wichtig, Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen, exponentielles Wachstum zu verstehen, grundlegende Kenntnisse in Biologie und Chemie zu haben. Ich vermittle möglichst vielen Menschen möglichst solides Wissen.

Mehr zu meiner Vorstellung von sinnvollem Unterricht und vor allem von Mathematikvermittlung findest du bald in meinem Blog.

• 1992 bis 1998 - Diplomchemikerin, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und University of Nottingham (Agrarcampus Sutton Bonington): Nach einem Gespräch mit einem Berater des Arbeitsamtes in Herford, beschloss ich Chemie zu studieren mit dem langfristigen Ziel, "etwas im Umweltbereich zu machen". Bei meiner Diplomarbeit ging es noch um Schwermetalle in Böden. Als ich meinen ehemaligen Chemielehrer einmal zufällig traf, versicherte ich ihm, dass ich auf keinen Fall Lehrerin werden würde 😉

• 1998 bis 2002 - Promotion, King's College, London: Während ich an Hydraten und Wachskristallen in Gas- und Ölpipelines forschte, verliebte ich mich weiter in Englad, die Sprache, die Kultur, die Menschen. 

• 2002 bis 2004 - Forschung an der Universität Potsdam: Neben der Arbeit an Sensoren für Protein C im Blut merkte ich, dass sehr viel Buzzwords, Trommeln und Gelderanwerben von mir erwartet wurden. Das hat mich letztlich zur Umorientierung motiviert.

• 2004 bis 2005 - Fernstudium der angewandten Umweltwissenschaften an der Universität Koblenz, unterbrochen weil ich einem Aufruf des Landes Schleswig-Holstein folgte, das Bedarf an Quereinsteiger:innen hatte.

• 2005 bis 2007 - Grund-und-Hauptschullehrerin, Referendariat in Glinde, Arbeit als Lehrerin in Dithmarschen: Das Unterrichten war genau mein Ding, auch die Weiterbildung zum Lesecoach. Die Bürokratie und die vielen Vorgaben von oben eher nicht so. Zeit für eine weitere Neuausrichtung.

• 2012 bis 2014 - Systemischer Coach, Conzendo: Hier habe ich zum ersten Mal im Leben gelernt, beim ersten Versuch durch eine Prüfung zu fallen. Gleichzeitig aber auch, wie es ist, Menschen durch kritische Situationen zu begleiten.

• Seit 2014 - selbstständig als Lehrerin, Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Brunsbüttel, dem Studienkreis (Elmshorn, Quickborn und Krupunder) und den Lerncoaches in Halstenbek.

• Aktuell lerne ich mit Duolingo Dänisch und poliere mein Französisch auf und bin schon sehr gespannt, was ich in den kommenden Jahren noch an neuem Wissen und neuen Kompetenzen dazulernen werde.